Routingtabellen

Die Entscheidung, welche Route genommen werden soll, wird durch das Wissen, welche Netzwerkadressen (Netzwerkkennungen) verfügbar sind, unterstützt. Dieses Wissen wird aus einer als Routingtabelle bezeichneten Datenbank gewonnen. Eine Routingtabelle besteht aus einer Reihe von Einträgen, die als Routen bezeichnet werden und Informationen dazu enthalten, wo sich die Netzwerkkennungen im Netzwerkverbund befinden. Routingtabellen werden nicht nur auf Routern gespeichert. Auch auf Hosts (also Computern, die keine Router darstellen) können Routingtabellen gespeichert werden, um optimale Routen zu bestimmen.

Typen von Einträgen in Routingtabellen

Jeder Eintrag in einer Routingtabelle wird als Route betrachtet. Jede Route gehört entspricht einem der folgenden Typen:

  • Netzwerkroute
    Netzwerkrouten geben Routen zu bestimmten Netzwerkkennungen im Netzwerkverbund an.

  • Hostroute
    Hostrouten geben Routen zu bestimmten Adressen im Netzwerkverbund (Netzwerkkennung und Knotenkennung) an. Hostrouten werden in der Regel verwendet, um spezielle Routen zu bestimmten Hosts festzulegen und so den Datenverkehr im Netzwerk zu steuern oder zu optimieren

  • Standardroute
    Die Standardroute wird verwendet, wenn sich in der
    Routingtabelle keine andere Route finden lässt. Wenn ein Router oder ein Host z. B. weder eine Netzwerkroute noch eine Hostroute zu einem bestimmten Ziel finden kann, wird die Standardroute verwendet. Die Bereitstellung von Standardrouten vereinfacht die Konfiguration der Hosts. Statt auf den Hosts Routen zu allen Netzwerkkennungen im Netzwerkverbund einzurichten, wird eine einzelne Standardroute verwendet. Mit dieser Route werden alle Datenpakete weitergeleitet, deren Ziel eine Adresse im Netzwerk oder Netzwerkverbund ist, die sich nicht in der Routingtabelle befindet.

Struktur von Routingtabellen

Die folgende Abbildung zeigt die Struktur von Routingtabellen

Jeder Eintrag der Routingtabelle besteht aus den folgenden Informationsfeldern:

  • Netzwerkkennung
    Die Netzwerkkennung oder eine Adresse im Netzwerkverbund für eine Hostroute. Bei
    IP-Routern gibt es ein zusätzliches Feld für die Subnetzmaske, mit dem die IP-Netzwerkkennung aus der IP-Zieladresse ermittelt wird.

  • Weiterleitungsadresse
    Die Adresse, an die das Paket weitergeleitet wird. Bei der Weiterleitungsadresse kann es sich um eine Hardwareadresse oder eine Adresse im Netzwerkverbund handeln. In Netzwerken, bei denen der Host bzw. der
    Router direkt angeschlossen ist, kann die Weiterleitungsadresse in diesem Feld die Adresse der Schnittstelle sein, die an das Netzwerk angeschlossen ist.

  • Schnittstelle
    Die Netzwerkschnittstelle, die verwendet wird, wenn Pakete an die Netzwerkkennung weitergeleitet werden. Hierbei handelt es sich um eine Portnummer oder eine andere Art von logischer Kennung

  • Anzahl
    Ein Maß, anhand dessen die bevorzugte Route ermittelt wird. In der Regel ist die Route mit der niedrigsten Metrik die bevorzugte Route. Wenn mehrere Routen zu einem bestimmten Zielnetzwerk führen, wird die Route mit der niedrigsten Metrik verwendet. Bei einigen Routingalgorithmen wird zu jeder Netzwerkkennung nur eine Route in der
    Routingtabelle gespeichert, auch wenn mehrere Routen vorhanden sind. In diesem Fall verwendet der Router die Metrik, um zu ermitteln, welche Route in der Routingtabelle gespeichert werden soll.

Anmerkung

  • Die vorangegangene Liste stellt eine repräsentative Liste der Felder in den Routingtabellen der Router dar. Bei einigen weitergeleiteten Protokollen können die Felder in der Routingtabelle von dieser Liste abweichen.