Namensregistrierung

Registrieren von Namen

Bei der Namensregistrierung handelt es sich um einen WINS-Client, der im Netzwerk die Verwendung eines NetBIOS-Namens anfordert. Die Anforderung kann sich auf einen eindeutigen (exklusiven) Namen oder auf einen Gruppennamen (Freigabenamen) beziehen. Auch NetBIOS-Anwendungen können einen oder mehrere Namen registrieren.

Wie in der folgenden Abbildung dargestellt, wird eine Anforderung zur Namensregistrierung von einem WINS-Client, HOST-C, direkt an den für ihn konfigurierten WINS-Server, WINS-A, gesendet.

WINS-A kann die Namensregistrierungsanforderung annehmen oder zurückweisen. Zu diesem Zweck gibt er an HOST-C entweder eine positive oder eine negative Antwort für die Namensregistrierung aus. Die von WINS-A ausgeführte Aktion hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Ist der Name in der Serverdatenbank von WINS-A bereits vorhanden?

  • Wenn bereits ein Eintrag dieses Namens vorhanden ist, ist u. U. der Status des Eintrags in der Serverdatenbank auf WINS-A entscheidend. Dabei ist es unerheblich, ob die eingetragene IP-Adresse und die IP-Adresse des anfordernden Clients, HOST-C, übereinstimmen.

  • Bezieht sich die Anfrage auf den Eintrag eines eindeutigen oder eines Gruppennamens?

Wenn der Name in der Datenbank nicht vorhanden ist, wird er als neue Registrierung angenommen, und die folgenden Schritte werden ausgeführt:

  1. Der Name für HOST-C wird mit einer neuen Versionskennung eingetragen, ihm wird ein Zeitstempel gegeben, und er wird mit der Besitzerkennung des WINS-Servers gekennzeichnet. Der Zeitstempel wird auf der Grundlage des Erneuerungsintervalls auf dem WINS-Server (standardmäßig 6 Tage) und dem aktuellen Datum und der aktuellen Uhrzeit des Servers, der dieser Wert hinzugefügt wird, berechnet.

  2. Eine positive Registrierungsantwort wird an HOST-C mit einem Wert für die Gültigkeitsdauer (TTL = Time to Live) zurückgesendet, der mit dem Zeitstempel übereinstimmt, der auf WINS-A für den Namen eingetragen ist.

Für eine IP-Adresse registrierte Namen

Wenn in der Datenbank der Name HOST-C bereits mit derselben IP-Adresse eingetragen ist, die aktuell angefordert wird, hängt die ausgeführte Aktion vom Status und dem Besitzer des bestehenden Namens ab.

  1. Wenn der Eintrag als Aktiv gekennzeichnet und der Server (WINS-A) Besitzer des Eintrags ist, aktualisiert der Server den Zeitstempel für den Eintrag und gibt eine positive Antwort an den Client zurück.

  2. Wenn der Eintrag entweder als Freigegeben oder als Veraltet gekennzeichnet ist, wird die Registrierung als neue Registrierung behandelt. Dies ist ebenfalls der Fall, wenn ein anderer WINS-Server Besitzer des Eintrags ist. Zeitstempel, Versionskennung und Besitz werden aktualisiert, und eine positive Antwort wird zurückgegeben.

Für mehrere IP-Adressen registrierte Namen

In Fällen, in denen der Name zwar in der WINS-Datenbank vorhanden ist, seine IP-Adresse jedoch von der aktuell angeforderten IP-Adresse abweicht, vermeidet der WINS-Server in der Regel die Duplizierung von Namen. Wenn dem Eintrag in der Datenbank als Status "Freigegeben" oder "Veraltet" zugewiesen ist, kann der WINS-Server den entsprechenden Namen zuordnen.

Wenn sich der Eintrag jedoch im Status "Aktiv" befindet, wird eine Anfrage gesendet, mit deren Hilfe ermittelt wird, ob der Knoten mit dem Namen noch im Netzwerk vorhanden ist. In diesem Fall kann der WINS-Server (WINS-A) eine Abfrage des Namens durchführen und folgende Schritte ausführen:

  1. WINS-A sendet eine WACK-Antwort (Wait for Acknowledgment) an den anfordernden Client (HOST-C), wobei im Feld TTL die Zeit angegeben wird, die der Client voraussichtlich auf eine Antwort warten muss.

  2. WINS-A gibt dann eine Namensanfrage an den Knoten aus, der zum gegebenen Zeitpunkt für diesen Namen in der Serverdatenbank registriert ist.

  3. Wenn der Knoten noch vorhanden ist, sendet er eine positive Antwort an WINS-A zurück.

  4. WINS-A sendet dann eine negative Antwort für die Namensregistrierung an den anfordernden Client (HOST-C), und die Namensregistrierung wird zurückgewiesen.

  5. Wenn auf die erste von WINS-A durchgeführte Anfrage keine positive Antwort empfangen wird, werden zwei weitere Namensanfragen gesendet. Nach drei ergebnislosen Versuchen ist der Anfrageprozess abgeschlossen. Eine positive Registrierungsantwort wird an den anfordernden Client (HOST-C) zurückgesendet, und der Name wird in der Serverdatenbank zur Registrierung des neuen Clients aktualisiert.


Im Gegensatz zu WINS-Clients, die mit einem WINS-Server auf direkte Weise kommunizieren können, müssen sich nicht für die Arbeit mit WINS konfigurierte Clients (wie beispielsweise NetBT-b-Knoten-Clients) fortlaufend registrieren lassen und anschließend ihren Namen in regelmäßigen Abständen schützen, indem Sie innerhalb des lokalen Netzwerks Rundsendungen mit Namensabfragen senden und beantworten.

NetBIOS-Namen sind unter WINS (Windows Internet Name Service) registriert und werden in der Regel freigegeben, wenn der Computer ordnungsgemäß heruntergefahren wird. Wenn der Computer nicht ordnungsgemäß heruntergefahren wurde oder beim Herunterfahren keine Verbindung mit einem WINS-Server mehr herstellen konnte, kann der Befehl nbtstat verwendet werden, um in WINS die lokalen Namen für diesen Computer zu aktualisieren. Dies ist bei mobilen oder tragbaren Computern hilfreich, die an verschiedenen Orten des Netzwerks verwendet werden.


Erneuern von Namen

Auf WINS-Clientcomputern ist eine regelmäßige Erneuerung von Namen erforderlich, damit die NetBIOS-Namensregistrierungen bei dem WINS-Server weiterhin verwendet werden können. Der WINS-Server bearbeitet Erneuerungsanforderungen für Namen auf ähnliche Weise wie neue Namensregistrierungen.

Wenn ein Clientcomputer zum ersten Mal bei einem WINS-Server registriert wird, gibt der WINS-Server eine Meldung mit einem Wert für die Gültigkeitsdauer (TTL = Time To Live) zurück. Dieser Wert zeigt an, an welchem Zeitpunkt die Clientregistrierung abläuft oder erneuert werden muss. Wenn zu dem angegebenen Zeitpunkt keine Erneuerung stattfindet, läuft die Namensregistrierung auf dem WINS-Server ab, und der Namenseintrag wird schließlich aus der WINS-Datenbank gelöscht. Statische WINS-Namenseinträge laufen jedoch nicht ab. Sie müssen daher nicht in der Datenbank des WINS-Servers erneuert werden.

Standardmäßig beträgt das Erneuerungsintervall für Einträge in der WINS-Datenbank 6 Tage. Für die meisten WINS-Clients wird alle drei Tage eine Erneuerung durchgeführt, da WINS-Clients bereits nach dem Verstreichen von 50% des TTL-Wertes versuchen, ihre Registrierung zu erneuern.

Ein Name muss vor dem Ende dieses Intervalls aktualisiert werden, andernfalls wird er freigegeben. Zum Aktualisieren von Namen wird, wie in der folgenden Abbildung dargestellt, eine Erneuerungsanforderung für Namen an den WINS-Server gesendet..

Der Client (HOST-C) ist dafür zuständig, seinen Namen vor Ablauf des Erneuerungsintervalls zu aktualisieren. Wenn der WINS-Server (WINS-A) auf die Aktualisierungsanforderung nicht antwortet, kann der Client (HOST-C) die Rate erhöhen, mit der er Versuche zur Namensaktualisierung durchführt.

Wichtig
In den meisten Fällen stellt der Standardwert das geeignete Erneuerungsintervall dar. Wenn mehrere WINS-Server verwendet werden, muss für alle Serverreplikationspartner dasselbe Erneuerungsintervall festgelegt sein.
Wird für das Erneuerungsintervall auf ein ungültiger Wert festgelegt, wirkt sich dies möglicherweise negativ auf die System- und Netzwerkleistung aus.