WINS-Proxies

Bei einem WINS-Proxy handelt es sich um einen WINS-Clientcomputer, der so konfiguriert wurde, dass er an die Stelle anderer Hostcomputer tritt, die nicht direkt mit WINS arbeiten können. WINS-Proxies sind hilfreich beim Auflösen von NetBIOS-Namensabfragen nach Computern, die sich in gerouteten TCP/IP-Netzwerken befinden.

Standardmäßig werden bei nicht für die Arbeit mit WINS konfigurierten Computern Broadcasts verwendet, um NetBIOS-Namensabfragen aufzulösen und ihre NetBIOS-Namen im Netzwerk zu registrieren. Sie können einen WINS-Proxy so konfigurieren, dass er die Stelle dieser Computer übernimmt und in WINS eine Abfrage nach Namen durchführt, die durch die Broadcastmeldung nicht aufgelöst wurden.

WINS-Proxies sind nur sinnvoll oder notwendig in Netzwerken, die ausschließlich auf der Grundlage von Broadcastsendungen aufgelöste Clients für NetBIOS bzw. B-Node-Clients enthalten. Bei den meisten Netzwerken werden WINS-Clients verwendet, und WINS-Proxies werden i. d. R. nicht benötigt.

Bei WINS-Proxies handelt es sich um WINS-Computer, die die B-Node-Dienstfunktionen für NetBIOS-Namen (Namensregistrierung, Namensfreigabe und Namensabfrage) beantworten und auf Namen von Remotecomputern reagieren können, die nicht im lokalen Netzwerk verwendet werden. Proxies kommunizieren direkt mit einem WINS-Server, um die zum Beantworten dieser lokalen Broadcastmeldungen erforderlichen Daten abzurufen.

Für das Verwenden von WINS-Proxies stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Wenn ein B-Node-Client seinen Namen registriert, wird über den Proxy der Name anhand der WINS-Serverdatenbank überprüft. Wenn der Name in der WINS-Datenbank vorhanden ist, kann über den Proxy eine negative Registrierungsantwort zurück an den B-Node-Client gesendet werden, der die Registrierung des Namens angefordert hat.

  • Wenn der Name über den B-Node-Client freigegeben wird, löscht der Proxy den Clientnamen aus dem Remotenamencache.

  • Wenn ein B-Node-Client eine Namensabfrage sendet, versucht der Proxy, den Namen mithilfe der lokal im Remotenamencache enthaltenen Daten oder der vom WINS-Server erhaltenen Daten aufzulösen.

So lösen WINS-Proxies Namen auf

In der folgenden Grafik wird der Einsatz eines WINS-Proxy (HOST-B) für ein Subnetz mit einem B-Node-Client (HOST-A) erläutert.

In diesem Beispiel verwendet der WINS-Proxy die folgenden Schritte, um die Namen für den B-Node-Computer aufzulösen:

  1. HOST-A sendet eine NetBIOS-Namensabfrage an das lokale Subnetz.

  2. HOST-B aktzeptiert die gesendete Broadcastmeldung und überprüft den Cache auf die entsprechende Zuordnung des Namens zur IP-Adresse des NetBIOS-Computers.

  3. HOST-B verarbeitet die Anforderung.
    Wenn
    HOST-B im Cache eine Zuordnung von Name und IP-Adresse findet, die der Anforderung von HOST-A entspricht, gibt er diese Information an HOST-A zurück. Anderenfalls fragt HOST-B die von HOST-A gewünschte Zuordnung bei einem WINS-Server ab.

  4. Wenn bei HOST-B die angeforderte Zuordnung des Namens zur IP-Adresse vom konfigurierten WINS-Server empfangen wird (in diesem Beispiel WINS-A), werden diese Daten für einen kurzen Zeitraum zwischengespeichert.
    Standardmäßig legen
    WINS-Proxies abgefragte Remotenamenszuordnungen für 6 Minuten im Zwischenspeicher ab. Dieser Wert kann auf einen Mindestwert von einer Minute festgelegt werden.

  5. HOST-B verwendet dann diese Zuordnungsdaten, um auf spätere Broadcasts von NetBIOS-Namensabfragen von HOST-A oder anderen B-Node-Computern im Subnetz zu reagieren.