Windows Firewall

Firewall in Windows XP mit SP2 / Server 2003 mit SP1:

Die grundlegende Technik bei der "neue Windows Firewall" hat sich nicht großartig verändert und bietet daher nach wie vor keinen vollkommenen Schutz. Dennoch ist sie in der Lage nicht authentifizierte Verbindungen zu blocken und Angriffe von außen, sei es durch einen Hacker oder einen Wurm, erfolgreich abzuwehren.

Das Windows XP SP2 / 2003 SP1 bringt hinsichtlich der ICF folgende Änderungen mit sich:

• Standardmäßige Aktivierung der ICF für alle Verbindungen des Computers:

Allgemein

Die Firewall ist nach der Installation des SP grundsätzlich aktiviert. Die Überwachung ist auf alle vorhandenen Netzwerkschnittstellen ausgedehnt, so dass automatisch WLAN-Karten, DFÜ-Verbindungen oder Bluetoth- und Firewire-Anschlüsse kontrolliert werden. Dieses als "Shield Mode" bezeichnete Feature hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Alle von außen kommenden Anfragen, auch die aus dem eigenen Netzwerk, werden abgewiesen. Möchten Sie bestimmte Anfragen zulassen, müssen Sie über die so genannte Ausnahmeliste definieren, welche Dienste und Ports von außen erreichbar sein sollen.

 

• Neue Konfigurationsdialoge für die lokale Konfiguration:

Bisher war es notwendig sich über verschiedene Optionen der "Netzwerkverbindung" zu "hangeln", um an die Einstellungen der Firewall zu gelangen. In der aktualisierten Version finden Sie jetzt ein Symbol "Windows-Firewall" in der Systemsteuerung, das ein bequemes Aufrufen der Konfigurationsmöglichkeiten erlaubt.

• Definition von Ausnahmen über die Dateinamen von Anwendungen:

Ausnahmen

Über die Ausnahmeliste der Windows Firewall haben Sie die Möglichkeit, Programme oder Ports für die Außenwelt freizugeben. Haben Sie ein Programm in die Ausnahmeliste eingetragen und greift dieses auf das Internet zu, so lässt die Firewall die Verbindung nur dann zu, wenn der Programmpfad explizit mit der angegebenen Fundstelle der ausführbaren Datei übereinstimmt. Für die Dauer des Zugriffs werden die von dem Programm benötigten Ports geöffnet und sofort wieder automatisch blockiert, wenn das Programm beendet wird.

 

Versucht ein nicht freigegebenes Programm auf das Internet zuzugreifen, riegelt die Firewall den Zugriff zunächst ab und blendet ein Popup mit einem entsprechenden Hinweis ein. In dem Fenster der Sicherheitswarnung können Sie jetzt über die drei Schaltflächen "Weiterhin blockieren", "Nicht mehr blockieren" und "Erneut nachfragen" die weitere Vorgehensweise festlegen.

Es gibt einige bereits vorkonfigurierte Programme und Dienste:

• File and Print Sharing (Datei- und Druckerfreigaben)
standardmäßig AKTIVIERT, kann nicht gelöscht werden

• Files and Settings Transfer Wizard (Assistent zum Übertragen von Dateien und Einstellungen)

• NetMeeting
standardmäßig AKTIVIERT

• Remote Assistance and Remote Desktop (Remoteunterstützung und Remotedesktop)
standardmäßig AKTIVIERT, kann nicht gelöscht werden

• UPnP
kann nicht gelöscht werden

• Windows Messenger
standardmäßig AKTIVIERT

VORSICHT:

1) Um Einträge in der Ausnahmeliste vorzunehmen sind Administratoren-Rechte von nöten! Viele Anwender arbeiten aus Bequemlichkeit grundsätzlich mit dem Benutzerkonto des Systemadministrators.
Die Vorteile von schnellen Änderungen am System und zügigen Programminstallationen birgen gleichzeitig die Gefahren eines solchen, alle Rechte umfassenden, Accounts. Nutzen Sie dieses Konto wirklich nur für Verwaltungsaufgaben an Ihrem System und arbeiten Sie grundsätzlich mit einem eingeschränkten Benutzer-Zugang. Gelangt ein Wurm ins System und Sie sind als Administrator angemeldet, so kann ein Schädling verhältnismäßig einfach und ohne Erlaubnis Ports öffnen, die Firewall manipulieren und somit den Weg für weitere Angriffe ebnen.

2) Die Windows Firewall erstellt für die erlaubten Programme keine Prüfsumme, um diese eindeutig zu identifizieren. So wäre es mit der Windows Firewall denkbar, dass der Anwender eine Applikation "erlaubt", diese aber später dann durch einen Trojaner etc. ersetzt wird. Windows macht die Restriktionen alleine am Dateinamen und Pfad fest.

Die 3. Registerkarte "Erweitert" bietet weiterführende Optionen. Hier kann z.B. festgelegt werden, welche Netzwerkverbindungen überhaupt von der Firewall erfasst werden.

Erweitert

Vor dem Service Pack musste man dies in den Eigenschaften der jeweiligen Netzwerkverbindungen festlegen. Deaktiviert man hier eine Verbindung, wird diese von der Firewall komplett ignoriert.

• Neue Konfigurationsmöglichkeiten über Gruppenrichtlinien

Innerhalb eines Active Directory kann die Firewall der Clients neuerdings bequem über Gruppenrichtlinien gesteuert werden. Im Microsoft Artikel 600339 innerhalb der Technet-Datenbank beschreibt Microsoft die mögliche Konfiguration über Gruppenrichtlinien.

• Probleme:
Sollten Sie das Service Pack 2 installieren, dann könnte es dazu kommen, dass einige bereits installierte Anwendungen nicht auf Anhieb funktionieren. Hier müssen Sie der Windows Firewall manuell konfigurieren und das betreffende Programm in die Windows Firewall aufnehmen. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass einige Programme künftig ihren Dienst dennoch verweigern. Die Entwickler hatten einige Monate Zeit, ihre Produkte an das Service Pack 2 anzupassen. Schauen Sie also beim Hersteller nach, ob er mittlerweile ein Update zum Download bereitgestellt hat damit eventuelle Probleme nicht mehr auftreten.

Weiterführende Informationen zu möglichen Problemen findet man bei Microsoft unter dem Microsoft Artikel 875357