Unattended Installation von Windows XP - Schritt für
Schritt
Einfachste Form der Unattended
Installation
Hotfixes beschaffen und Installieren
Slipstreaming SP2
Postinstallation
Installation über Netzwerkshare
Remote Installation Services (RIS)
RIPREP Images
Die einfachste Form der Unattended Installation
Die
winnt.sif Datei liefert die notwendigen Eingabedaten und
Steuerdaten für den Ablauf der unattended Installation.
Diese Datei tritt je nach Installationsart unter
verschiedenen Namen und speziellen Sektionen auf:
- als winnt.sif bei Installation durch
CD/Floppy
- mit beliebigem Namen bei Installation über winnt.exe
- als risrndrd.sif bei RIS (Flat Image)
- als riprep.sif bei RIS (Riprep Image)
Der
SETUP Manager bietet zur Erstellung der Winnt.sif Datei
eine erste Hilfe, schöpft aber die Möglichkeiten bei weitem
nicht aus. Dazu ist im Detail die Lektüre der entsprechenden
Preinstallation Reference
notwendig. Ergänzend gehören
noch die
Deployment Tools dazu.
Hierzu gibt es in der MS Knowledge Base einen Artikel
OEM-Plug & Play-Treiber zu Windows XP hinzufügen (314479).
Ehe wir jetzt zum wichtigen Punkt Postinstallation
kommen, müssen wir die der unattended Installation zugrunde
liegenden WIN XP Installations CD durch Integration des
aktuellen Service Packs (SP2) und der aktuellen Hotfixes auf
den letzten Sicherheitsstand bringen. Dies muss geschehen
sein, bevor der frisch installierte Rechner ans Netz geht.
Innerhalb von Sekunden kann er wegen fehlenden Hotfixes
"verseucht" werden.
Detaillierte Informationen hierzu auf der
Microsoft Support Seite.
Hierzu die beiweitem beste
Anleitung.
Zu einer vollständigen unattended Installation gehört neben
der Konfigurierung des Erscheinungsbildes des installierten
Betriebssystems, was typischerweise durch Registry Tweaks
geschieht, vor allen Dingen die Installation von
Softwarepaketen. Folgende grundsätzliche Möglichkeiten gibt
es:
Einige Beispiele sollen das Prinzip verdeutlichen
Für die unattended Installation von Software
(Postinstallation) wird hier in Kürze eine Sammlung von
bereits existierenden Paketen angeboten werden, wobei
insbesondere die ZEDAT Beiträge hierzu aus der Desktop4All
Entwicklerecke zugesagt hat. Bei freier Software ist dies
problemlos. Bei lizenzpflichtiger Software werden wir uns
noch ein praktikables Verfahren überlegen.
Der nächste Schritt, um die Unattended Installation weiter
zu automatisieren, ist das Kopieren der Installations- CD
auf einen Netzwerkshare. Dazu gibt es ein Programm winnt.exe
(läuft unter DOS) bzw. winnt32.exe (>Windows98), das die
Installation von einem Netzwerkshare erlaubt und das im i386
Ordner der Installations-CD liegt. Winnt32.exe erlaubt auch
Updates, winnt nur komplette Installationen. Wir beschränken
uns hier auf die DOS Version winnt.exe. Es gibt zwei
Vorgehensweisen, um für die Installation auf den
Netzwerkshare zugreifen zu können:
Das
Bootimage (2.88 Mbyte) verwendet als Grundlage das
BootDisk Projekt und beinhaltet etwa 100 DOS
Netzwerktreiber, die auch relativ einfach ergänzt werden
können. Das Programm
PCIScan
erkennt die Netzwerkkarten (auch
mehrerer)und lädt automatisch die Netzkartentreiber bzw.
fragt bei mehreren Netzwerkkarten über ein Auswahlmenü
bei mehreren Karten.An dieser Stelle kann die
Netzwerkkarte ohne Problem gewechselt werden. Das Image
verwedet aus Platzgründen CAB Dateien, die auf einer
Memorydisk wieder extrahiert werden. Um von einem Netzwerkserver zu booten, wird als
Infrastruktur
PXELinux verwendet.
Ist das netzwerkfähige DOS System auf dem Client
gebootet und kann auf den Netzwershare auf dem Server
zugreifen, können hier auch alle DOS Programme
hinterlegt sein, die vor dem Installationsstart noch
gebraucht werden, insbesondere
GDISK zur Partitionierung der Festplatte
(wegen der Steuerung über Switches) und
oformat aus den Deploy Tools zur optimalen
Formatierung für die spätere NTFS Konvertierung (oformat
c: /a:8). Nachdem die Clientenfestplatte partitioniert (DOS muss
danach neu gebootet werden) und formatiert ist, beginnt
die eigentliche Installation, die auf dem Netzwerkshare
den \i386 Ordner und
smartdrv.exe voraussetzt.
- cd z: (Netzwerkshare)
- smartdrv
- \i386\winnt /rx:lang /s:\i386 /u:unattend.txt
Im nächsten Bild ist die Architektur der Unattended
Installation dargestellt. Charakteristisch sind die 3
typischen Phasen der Installation. Dabei ist für die
Installation über Netzwerkshare (winnt.exe)eine
Zwischenstufe (siehe Folderstruktur im oberen linken
Teil des nächsten Bildes)notwendig, aus der heraus dann
ein "Mini"windows gestartet wird. Danach ist der Verlauf
mit der CD Installation identisch.
Da es sich bei RIS um die "Bordmittel" zur automatischen
Installation von Microsoft handelt, sei an dieser Stelle
insbesondere auf den folgenden
Grundsatzartikel zu RIS hingewiesen, der das Thema
mehr oder weniger erschöpfend abhandelt.
Deshalb möchte ich mich hier auf einige Praxistips
beschränken:
-
Wir betreiben neben der unattended Installation
über Netzwerkshare auch eine RIS basierende
unattended Installation, um einfach im Fehlerfall
zwischen den beiden Installationarten umschalten zu
können. Der Mehraufwand für die Installation einer
RIS basierenden Installation ist relativ gering,
vorausgesetzt man kennt RIS. Pflege der Installationsordner und die
Postinstallation sind identisch.
-
Da RIS nach dem Start über PXE auf SMB
basierenden Netzwerkzugriff umschaltet, müssen die
entsprechenden Netzwerktreiber im \i386 Ordner
vorhanden sein. Achtung: Die auf der
Originalinstallations-CD vorhandenen
Inteltreiber (PRO100/1000) sind für RIS wegen
eines Fehler im ini File nicht brauchbar und müssen
ersetzt werden!!
-
Nur Prestaging benutzen, da sonst der Proxy DHCP
(BINL Service) sich bei jedem Client meldet, der im
Netzwerk gestartet wird. Alle anderen Verfahren wie
z.B. DHCP/TFTP funktionieren dann nicht mehr (dies
ärgert in unserem Fall insbesondere die Linux FAI
(Fully Automated Installation) Nutzer). Der
Mehraufwand besteht darin, den PXE Client im ADS mit
seiner GUID {00000000-0000-0000-0000-000A5E1D452A}
als Identifikation einzutragen. TIP: Wenn man den Clienten über PXE kurz
anstartet und sich über den entsprechenden Setup
Screen im ADS einloggt, findet man im RIS
Basisordner auf dem RISserver unter /tmp die Kopie
der ristndrd.sif Datei (Name der Konfigurationsdatei
für die unattended Installation unter RIS) unter dem
Namen GUID.sif.
Die folgende Folie zeigt noch einmal im Vergleich den
Ablauf der unattended Installation über Netzwerkshare
und RIS
Der Vollständigkeit halber soll hier auch noch die
Möglichkeit von RIS erwähnt werden, Images (RIPREP) von
der Systempartition zu erstellen und zu verteilen. Im
Gegensatz zur unattended Installation (FLAT Image)geht
die RIPREP basierende Installation von einem komplett
installierten System aus, das praktisch "entkernt" wird
(SID, Lizenzen etc)und anschließend als Image mit
entsprechendem Minisetup installiert werden kann.
Vorteil ist zweifellos die Zeitersparnis. Nachteil sind aber die üblichen Probleme, die vom Clonen
her bekannt sind. Bei (weitgehend) identischer Hardware
(z.B. in CIP Pools mit vielen identischen Rechnern) ist
diese Verfahren schon aus Zeitgründen unbedingt
vorzuziehen. Benutzt man bei der Verteilung des Images
über Netzwerk auf viele Rechner das Multicastverfahren,
so kann man im Prinzip eine beliebige Anzahl von Clients
in weniger als einer Stunde komplett installieren. Bemerkung in eigener Sache: Wir haben bei unserem
"Hardwarezoo" keine guten Erfahrungen mit Riprep Images
gemacht (unsere Rechnerpools werden unter Linux
betrieben). Von daher haben wir auch nicht sehr viel
Erfahrungen mit diesem Verfahren gesammelt, das
zweifellos noch erheblich optimiert werden kann (siehe
den Vortrag aus Mathe/Informatik). Die Installation ohne
jede Unterbrechung stand einfach im Vordergrund. Der
Zeitfaktor ist für uns zweitrangig.
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