Funktionen beim Netzwerklastenausgleich

Skalierbarkeit

  • Bei Anforderungen nach einzelnen TCP/IP-Diensten über den Cluster erfolgt ein Lastenausgleich.

  • Es werden bis zu 32 Computer in einem einzigen Cluster unterstützt.

  • Bei mehreren Clientanforderungen erfolgt ein Lastenausgleich über die Hosts im Cluster. Die Anforderungen können von demselben oder von mehreren Clients stammen.

  • Durch die Implementierung mit Pipeline-Verarbeitung erzielen Sie hohe Leistungen und geringen Aufwand.

Anmerkungen
Beim Empfang von Paketen überlappt die Pipeline-Verarbeitung des Netzwerklastenausgleichs die Lieferung von eingehenden Paketen an TCP/IP sowie den Empfang weiterer Pakete durch den NDIS-Treiber. Auf diese Weise wird die Verarbeitungsgeschwindigkeit insgesamt erhöht und die Wartezeit verringert: Das erste Paket wird mit TCP/IP verarbeitet, während der NDIS-Treiber das nachfolgende Paket empfängt. Darüber hinaus wird der Aufwand für die Koordinierung der Vorgänge von TCP/IP und NDIS-Treiber vermindert. Häufig entfällt außerdem die zusätzliche Kopie der Paketdaten im Speicher. Beim Senden von Paketen kann der Netzwerklastenausgleich den Durchsatz steigern, die Wartezeit verkürzen und den Aufwand vermindern. Hierzu wird die Anzahl der Pakete erhöht, die TCP/IP pro NDIS-Anruf senden kann. Zur Erzielung dieser Leistungssteigerungen wird ein Pool von Paketpuffern und Deskriptoren zugewiesen und verwaltet; mit diesem Pool werden die Aktionen von TCP/IP und NDIS-Treiber überlappt.

Hohe Verfügbarkeit

  • Ausgefallene oder offline geschaltete Computer werden automatisch erkannt und wiederhergestellt.

  • Die Netzwerklast wird nach dem Hinzufügen oder Entfernen von Hosts automatisch umverteilt.

  • Die Wiederherstellung und Neuverteilung der Arbeitslast erfolgt innerhalb von 10 Sekunden.

Verwaltung

  • Mithilfe des Netzwerklastenausgleich-Managers können Sie über einen einzelnen Computer mehrere Netzwerklastenausgleich-Cluster und die zugehörigen Clusterhosts verwalten und konfigurieren.

  • Mithilfe von Portverwaltungsregeln können Sie das Lastenausgleichsverhalten eines einzelnen IP-Ports oder einer Gruppe von Ports festlegen.

  • Wenn Sie dieselbe Lastenausgleich-Servergruppe für mehrere Anwendungen oder Websites einsetzen, können Sie durch die Verwendung virtueller Cluster für jede Website andere Portregeln definieren (auf der Grundlage der virtuellen IP-Zieladresse).

  • Mithilfe optionaler Einzelhostregeln können Sie alle Clientanforderungen an einen einzelnen Host weiterleiten. Der Netzwerklastenausgleich dient hierbei praktisch als Werkzeug zum Weiterleiten von Clientanforderungen zu einem bestimmten Host mit speziellen Anwendungen.

  • Sie können unerwünschten Netzwerkzugriff auf bestimmte IP-Anschlüsse unterbinden.

  • Sie können auf den Clusterhosts die IGMP-Unterstützung (Internet Group Management-Protokoll) aktivieren, um die Switchüberflutung beim Betrieb im Multicastmodus zu kontrollieren.

  • Der Netzwerklastenausgleich zeichnet alle Vorgänge und Änderungen im Cluster im Windows-Ereignisprotokoll auf.
  • Mithilfe von Shellbefehlen oder Skripts können Sie die Vorgänge beim Netzwerklastenausgleich über einen Remotenetzwerkcomputer unter Windows starten, beenden und steuern.

Benutzerfreundlichkeit

  • Der Netzwerklastenausgleich wird als Standard-Netzwerktreiberkomponente für Windows installiert.
  • Für die Aktivierung und Ausführung des Netzwerklastenausgleichs sind keine Hardwareänderungen erforderlich.
  • Mithilfe des Netzwerklastenausgleich-Managers können Sie von einem einzigen lokalen oder Remotecomputer neue Netzwerklastenausgleich-Cluster erstellen sowie die Cluster und alle Clusterhosts konfigurieren und verwalten. Im Idealfall sollten Sie einen zweiten Netzwerkadapter verwenden, wenn Sie den Cluster von einem lokalen Computer verwalten.
  • Der Netzwerklastenausgleich sorgt dafür, dass Clients über einen einzelnen logischen Internetnamen und eine virtuelle IP-Adresse (die so genannte Cluster-IP-Adresse) auf den Cluster zugreifen können; gleichzeitig werden die individuellen Namen der einzelnen Computer beibehalten. Der Netzwerklastenausgleich lässt mehrere virtuelle IP-Adressen für mehrfach vernetzte Server zu (bei virtuellen Clustern können die Server jedoch auch mehrere virtuelle IP-Adressen besitzen, ohne mehrfach vernetzt zu sein).
  • Der Netzwerklastenausgleich kann an mehrere Netzwerkadapter gebunden werden, wodurch Sie mehrere unabhängige Cluster auf jedem Host konfigurieren können. Die Unterstützung mehrerer Netzwerkadapter und die Verwendung virtueller Cluster unterscheiden sich insofern, als bei virtuellen Clustern mehrere Cluster auf einem einzelnen Netzwerkadapter konfiguriert werden können.

  • Für die Ausführung in einem Netzwerklastenausgleich-Cluster sind keine Änderungen an Serveranwendungen erforderlich.
  • Der Netzwerklastenausgleich kann so konfiguriert werden, dass ein ausgefallener Clusterhost nach Wiederaufnahme des Onlinebetriebs automatisch wieder zum Cluster hinzugefügt wird. Der hinzugefügte Host ist dann in der Lage, neue Serveranforderungen von Clients zu verarbeiten.
  • Sie können Computer zu Wartungszwecken offline schalten, ohne dass die Clustervorgänge auf den anderen Hosts unterbrochen werden.