IAS als
RADIUS-Server
Der Internetauthentifizierungsdienst
(Internet Authentication Service oder IAS) kann als
RADIUS-Server für die Authentifizierung, Autorisierung
und Kontoführung von RADIUS-Clients verwendet werden.
Bei einem RADIUS-Client kann es sich um einen
Zugriffsserver oder einen RADIUS-Proxy handeln. Die
Verwendung von IAS als RADIUS-Server ermöglicht
Folgendes:
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Einen zentralen
Authentifizierungs- und Autorisierungsdienst für
alle Zugriffsanforderungen, die von RADIUS-Clients
gesendet werden.
IAS verwendet entweder eine
Microsoft® Windows NT® Server 4.0-Domäne, eine Active Directory®-Domäne oder die lokale
Sicherheitskontenverwaltung (Security Accounts
Manager oder SAM) zum Authentifizieren von
Benutzeranmeldeinformationen für einen
Verbindungsversuch. IAS verwendet die
Einwähleigenschaften des Benutzerkontos und
RAS-Richtlinien zum Autorisieren einer Verbindung.
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Einen zentralen
Kontoführungsaufzeichnungsdienst für alle
Kontoführungsanforderungen, die von RADIUS-Clients
gesendet werden.
Kontoführungsanforderungen werden
in einer lokalen Protokolldatei für die Analyse
gespeichert.
Die folgende Abbildung
veranschaulicht die Konfiguration von IAS als
RADIUS-Server für eine Vielzahl von Zugriffsclients und
einen RADIUS-Proxy. IAS verwendet eine Active Directory-Domäne
zum Authentifizieren der Benutzeranmeldeinformationen
eingehender Access-Request-RADIUS-Meldungen.

Bei der Verwendung von IAS als
RADIUS-Server ermöglichen RADIUS-Meldungen die
Authentifizierung, Autorisierung und Kontoführung von
Netzwerkzugriffsverbindungen auf folgende Weise:
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Zugriffsserver, wie z. B.
DFÜ-Netzwerkzugriffsserver, VPN-Server und drahtlose
Zugriffspunkte empfangen Verbindungsanforderungen
von Zugriffsclients.
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Der Zugriffsserver, für den die
Verwendung von RADIUS als Authentifizierungs-,
Autorisierungs- und Kontoführungsprotokoll
konfiguriert ist, erstellt eine Access-Request-Meldung
und sendet diese an den IAS-Server.
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Der IAS-Server wertet die
Access-Request-Meldung aus.
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Der IAS-Server sendet bei Bedarf
eine Access-Challenge-Meldung an den
Zugriffsserver. Der Zugriffsserver verarbeitet die
Abfrage und sendet eine aktualisierte
Access-Request-Meldung an den IAS-Server.
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Die Benutzeranmeldeinformationen
werden geprüft, und die Einwähleigenschaften des
Benutzerkontos werden unter Verwendung einer
sicheren Verbindung mit einem Domänencontroller
abgerufen.
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Der Verbindungsversuch wird mit
den Einwähleigenschaften des Benutzerkontos und mit
RAS-Richtlinien autorisiert.
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Wenn der
Verbindungsversuch authentifiziert und autorisiert
wurde, sendet der IAS-Server eine Access-Accept-Meldung
an den Zugriffsserver. Wenn der
Verbindungsversuch nicht authentifiziert oder nicht
autorisiert wurde, sendet der IAS-Server eine
Access-Reject-Meldung an den Zugriffsserver.
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Der
Zugriffsserver schließt den Verbindungsvorgang mit
dem Zugriffsclient ab und sendet eine
Accounting-Request-Meldung an den IAS-Server,
auf dem die Meldung protokolliert wird.
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Der
IAS-Server sendet eine Accounting-Response-Meldung
an den Zugriffsserver.
IAS kann in folgenden Situationen als
RADIUS-Server verwendet werden:
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Sie verwenden entweder eine
Windows NT Server 4.0-Domäne, eine Active Directory-Domäne
oder die lokale Sicherheitskontenverwaltung (Security
Accounts Manager oder SAM) als
Benutzerkontendatenbank für Zugriffsclients.
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Sie verwenden den Routing- und
RAS-Dienst von Microsoft® Windows Server™ 2003
Standard Edition, Windows Server 2003 Enterprise
Edition, Windows Server 2003 Datacenter Edition oder
Windows 2000 auf mehreren DFÜ-Servern, VPN-Servern
oder Routern für das Wählen bei Bedarf und möchten
die Konfiguration von RAS-Richtlinien und die
Verbindungsprotokollierung für die Kontoführung
zentralisieren.
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Sie verwenden für den DFÜ-, VPN-
oder drahtlosen Zugriff einen externen
Dienstanbieter. Die Zugriffsserver verwenden RADIUS
zum Authentifizieren und Autorisieren von
Verbindungen, die von Mitgliedern Ihrer Organisation
hergestellt werden.
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Sie möchten die
Authentifizierung, Autorisierung und Kontoführung
für eine heterogene Gruppe von Zugriffsservern
zentralisieren.
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Hinweis Sie können
IAS unter Windows Server 2003 Standard Edition
konfigurieren, und zwar mit bis zu maximal 50 RADIUS-Clients
und mit maximal 2 Remote-RADIUS-Servergruppen.
Sie können einen RADIUS-Client definieren, indem
Sie einen vollqualifizierten Domänennamen oder
eine IP-Adresse verwenden. Allerdings können Sie
keine RADIUS-Clientgruppen definieren, indem Sie
einen IP-Adressbereich angeben. Wenn der
vollqualifizierte Domänenname eines
RADIUS-Clients in mehrere IP-Adressen aufgelöst
wird, verwendet der IAS-Server die erste in
einer DNS-Abfrage zurückgegebene IP-Adresse. Mit
IAS unter Windows Server 2003 Enterprise Edition
und Windows Server 2003 Datacenter Edition
können Sie eine unbegrenzte Anzahl von
RADIUS-Clients und Remote-RADIUS-Servergruppen
konfigurieren. Sie können darüber hinaus
RADIUS-Clients konfigurieren, indem Sie einen
IP-Adressbereich angeben. |
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