Funktionsweise
Die einzelnen
Ports eines Switches können unabhängig
voneinander Daten empfangen und senden. Diese sind
über einen internen Hochgeschwindigkeitsbus (Backplane)
miteinander verbunden. Datenpuffer sorgen dafür,
dass nach Möglichkeit keine Datenpakete verloren
gehen.
Die Weiterleitung von Paketen/Frames
in einem Switch kann nach folgenden
Betriebsmodi stattfinden, die sich hinsichtlich
ihrer Verzögerungszeit und Fehlerkorrektur
unterscheiden:
-
Cut-Through – Eine
sehr schnelle Methode, wird hauptsächlich von
besseren Switches implementiert. Hierbei
schaut der Switch beim eingetroffenen
Frame nur auf die Destination-MAC-Adresse,
trifft eine Forwarding-Entscheidung und schickt
den Frame entsprechend weiter. Das Paket wird
nicht auf Fehlerfreiheit geprüft, um Zeit zu
sparen. Der Switch leitet deshalb auch
korrupte Pakete weiter, diese müssen dann durch
andere Schicht-2-Geräte oder höhere
Netzwerkschichten aufgefangen werden. Die
Latenzzeit in Bit beträgt hier 112. Sie setzt
sich aus der Präambel (8 Byte) und der „Destination-MAC-Adresse”
(6 Byte) zusammen.
-
Store-and-Forward –
Die grundlegendste, aber auch langsamste
Switching-Methode. Sie wird von jedem Switch
beherrscht. Der Switch trifft hier wie
gehabt seine Forwarding-Entscheidung anhand der
Ziel-MAC-Adresse
und berechnet dann eine Prüfsumme über den
Frame, die er mit dem am Ende des Pakets
gespeicherten CRC-Wert vergleicht. Sollten sich
Differenzen ergeben, wird das Paket verworfen.
Auf diese Weise verbreiten sich keine
fehlerhaften Pakete im LAN.
-
Fragment-Free –
Schneller als Store-and-Forward, aber langsamer
als Cut-Through. Anzutreffen vor allem bei
besseren Switches. Prüft, ob ein Paket
die im Ethernet-Standard geforderte minimale
Länge von 64 Bytes erreicht und schickt es dann
sofort auf den Zielport, ohne eine CRC-Prüfung
durchzuführen. Fragmente unter 64 Byte sind
meist "Trümmer" einer Kollision, die kein
sinnvolles Paket mehr ergeben.
-
Error-Free-Cut-Through /
Adaptive Switching – Eine Mischung aus
mehreren der obigen Methoden. Wird ebenfalls
meist nur von teueren Switches implementiert.
Der Switch arbeitet zunächst im „Cut
through”-Modus und schickt das Paket auf dem
korrekten Port weiter ins LAN. Es wird jedoch
eine Kopie des Frames im Speicher behalten, über
das dann eine Prüfsumme berechnet wird. Sollte
sie nicht mit der im Paket übereinstimmen, so
kann der Switch dem defekten Paket zwar
nicht mehr hinterhersignalisieren, dass es
falsch ist, aber er kann einen internen Counter
mit der Fehlerrate pro Zeiteinheit hochzählen.
Wenn zu viele Fehler in kurzer Zeit auftreten,
fällt der Switch in den Store and
Forward-Modus zurück. Wenn die Fehlerrate wieder
niedrig genug ist, schaltet er in den Cut
through-Modus um. Ebenso kann der Switch
temporär in den Fragment-Free-Modus schalten,
wenn zuviele Fragmente mit weniger als 64 Byte
Länge ankommen.