Basis und Dynamische Festplatten

Windows 2000/XP/2003 unterstützen zwei grundsätzlich verschiedene Arten, Festplatten zu organisieren:
Basisdisks und dynamische Disks. Basisidisks funktionieren nach demselben Prinzip wie schon beim uralten DOS:

Die Festplatten werden in maximal vier primäre Partitionen oder drei primäre Partitionen und eine erweiterte Partition unterteilt.

Die größten Vorteile der Basisdisk:
Ältere Betriebssysteme wie Windows NT oder Windows 9x können ebenfalls auf die Partitionen zugreifen. Wichtig ist das aber nur, wenn wir diese Betriebssysteme parallel auf demselben Rechner in einem Multibootsystem installiert haben.

Die größten Nachteile der Basisdisk:
Das System ist völlig unflexibel, denn ist eine Partition erst einmal erstellt, kann sie nachträglich nicht mehr ohne Zusatztools vergrößert oder verkleinert werden. Änderungen an den Partitionen sind nur möglich, wenn die Partition zuerst (einschließlich aller auf ihr gespeicherten Daten) gelöscht wird.

Die neuen dynamischen Disks sind anfangs natürlich nicht vorhanden. Windows 2000/XP/2003 können nur auf Basisdisks installiert werden. Nach unserer Windows 2000/XP2003-Installation ist unsere Festplatte also immer eine Basisdisk.

Auf Wunsch können wir aber die Basisdisk problemlos in eine dynamische Disk umwandeln:
Um unsere Festplatten in dynamische umzuwandeln, starten wir die Computerverwaltung und öffnen das s Snap-in Datenträgerverwaltung. Im rechten unteren Fenster sind die Festplatten mit ihren Partitionen aufgelistet. Rechtsklicken wir zum Beispiel auf die Festplatte 0 und wählen aus dem Kontextmenü:

  

Diese Umwandlung steht uns aber nicht immer zur Verfügung:
  1. Auf der Festplatte muß mindestens 1 Mbyte ungenutzter Speicherplatz vorhanden sein.
  2. Auf Notebooks wird die Umwandlung nicht unterstützt.

Eine dynamische Festplatte ist eine physikalische Festplatte, auf die nur von Windows 2000/XP/2003 zugegriffen werden kann. Dynamische Festplatten sind eine Technologie von Microsoft für die Realisierung der RAID Technologie. Sie sind eine Art von "Software RAID".

Eine Basisfestplatte enthält primäre Partitionen, erweiterte Partitionen, logische Laufwerke und eine Anzahl von statischen Volumes; die dynamische Festplatte verwendet keine Partitionen, sondern verwaltet dynamisch Volumes und bietet zusätzliche Speicheroptionen, die es möglich machen eine unbegrenzte Anzahl von logischen Laufwerken anzulegen. Außerdem haben dynamische Festplatten im Gegensatz zu Basisfestplatten keinen Master Boot Record (MBR).
 

Abschließend noch ein paar wichtige Anmerkungen:n:
1. Dynamische Disks lassen sich vergrößern, aber nie verkleinern !

2. Dynamische Disks lassen sich im laufenden Betrieb erweitern und auf mehrere Festplatten ausdehnen.

3. Paradoxerweise können Windows 2000/XP/2003 auf einer dynamischen Disk überhaupt nicht installiert werden. Sie benötigen intern Partitionstabellen und die gibt es nur bei dynamischen Disks, die von einer Basisdisk abstammen, also konvertiert wurden.

4. Mit dynamischen Festplatten lassen sich auch Stripe-Sets einsetzen, die wie übergreifende Datenträger auch aus 2 bis 32 Festplatten bestehen können. Bei den Stripe-Sets schreibt Windows die Daten in Blöcken zu 64 Kbyte nacheinander auf die Platten. Bei übergreifenden Datenträgern wird erst eine Festplatte gefüllt, bevor die nächste beschrieben wird. Stripe-Sets sind schneller, sie erlauben das quasi gleichzeitige Schreiben auf mehrere dynamische Datenträger.

5. Übergreifende (dynamische) Datenträger bestehen aus 2 bis 32 Festplatten und erfordern NTFS-Partitionen. Sie sparen Laufwerksbuchstaben und erhöhen die Performance. Das löst ein Problem, wenn wir sehr viele Partitionen verwenden wollen. Weil es bekanntlich nur 26 Laufwerksbuchstaben gibt unter Windows, von denen einige für Disketten- und optische Laufwerke reserviert sind, können wir per Datenträger so viele Partitionen ansprechen, wie wir wollen.

6. Weder Stripe-Sets noch übergreifende Datenträger sind fehlertolerant.

7. Dynamische Disks können ausschließlich von Windows 2000/XP/2003 benutzt werden. Andere parallel auf dem Computer vorhandene Betriebssysteme sind "blind" für diese Festplatten.

8. Haben wir ein Laufwerk zur Dynamischen Disk konvertiert, gibt es kein Zurück !
Der einzige Weg, um aus einer dynamischen Disk wieder eine klassische Basisdisk zu erstellen, wäre das Löschen aller Festplattendaten. Erst danach bieten Windows 2000/XP/2003 wieder an, die Festplatte in eine Basisdisk zurückzukonvertieren !

Grundsätzlich ist aber zu beachten, daß Dynamische Datenträger für den Homeuserbereich wenig Sinn machen.