Internet Assigned Numbers Authority (IANA)
Die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) ist eine Organisation, die die Vergabe von IP-Adressen, Top Level Domains und IP-Protokollnummern regelt. Der Vorläufer der IANA bestand ursprünglich aus nur einem einzigen Mitarbeiter, Jon Postel.
Die IANA delegiert die lokale Registration von IP-Adressen an Regionale Internet-Registries (RIRs). Jede RIR ist für einen bestimmten Teil der Welt verantwortlich, im einzelnen:
- ARIN für Nordamerika
- RIPE für Europa
- APNIC für Asien und die Pazifik-Region
- LACNIC für Lateinamerika und die Karibik
- AfriNIC für Afrika
Die IANA verteilt IPv4-Adressen in großen Blöcken (typischerweise /8 in CIDR-Notation), und die RIRs folgen dann ihren eigenen Regelungen für die Zuweisung von Adressen an Endkunden (in diesem Sinne Provider oder Organisationen, die ihre IP-Adressen selbst verwalten), wobei dann meist /19er oder /20er Blöcke zugeteilt werden.
Die IANA ist auch für die Delegation und Zuweisung von IPv6-Adressen zuständig, hat es sich hier aber in sofern einfach gemacht, als sie einfach sehr große Blöcke an die RIRs verteilt hat und damit auf absehbare Zeit weitere Delegationen unnötig gemacht hat. Der Vorrat an delegierten IPv6-Adressen übersteigt derzeit um ein Mehrfaches die Nachfrage, da IPv6 erst langsam in den Produktivbetrieb geht.
Die IANA ist organisatorisch eine Unterabteilung von ICANN und steht damit zumindest indirekt unter dem Einfluss des US-Wirtschaftministeriums.
Das Verhältnis von ICANN zu den ccTLDs und RIRs kann als bestenfalls "hochgradig politisch" beschrieben werden, und da ICANN immer wieder versucht, über die IANA Einfluss auf die Registries zu nehmen, gab es inzwischen mehrere Vorschläge, die IANA komplett von der ICANN abzukoppeln, egal ob mit oder ohne Kooperation der US-Regierung.