Konfigurieren der WINS-Replikation Vor dem Konfigieren der Replikation sollten Sie die WINS-Replikationstopologie sorgfältig planen und überprüfen. Bei WANs (Wide Area Networks) ist diese Planung von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Bereitstellung und Verwendung von WINS. Im Allgemeinen bietet WINS beim Konfigurieren der Replikation die folgenden Optionen und Möglichkeiten:
Beim Konfigurieren der WINS-Replikation müssen die beiden folgenden Aspekte hinsichtlich der Planung besonders beachtet werden:
Die Häufigkeit der WINS-Datenbankreplikation zwischen WINS-Servern ist ein wesentlicher Aspekt bei der Planung. Die WINS-Serverdatenbank sollte so häufig repliziert werden, dass der Ausfall eines WINS-Servers die Zuverlässigkeit der Zuordnungsinformationen auf anderen WINS-Servern nicht beeinflusst. Das Zeitintervall zwischen Replikationen sollte jedoch ausreichend lang bemessen sein, so dass Interferenzen mit dem Netzwerkdurchsatz vermieden werden. Bei der Entscheidung über die Häufigkeit von Replikationen muss die Netzwerktopologie ebenfalls berücksichtigt werden. Wenn das Netzwerk beispielsweise über mehrere Hubs verfügt, die über relativ langsame WAN-Verbindungen verbunden sind, können Sie die WINS-Datenbankreplikation zwischen WINS-Servern über langsame Verbindungen weniger häufig durchführen lassen als über LAN- oder schnelle WAN-Verbindungen. Hierdurch wird der Datenverkehr über die langsame Verbindung verringert und Konflikte zwischen Replikationsdatenverkehr und WINS-Clientnamensabfragen vermieden. Wie in der folgenden Abbildung dargestellt, können die Intervalle für das Konfigurieren der Pull-Replikation für WINS-Server beispielsweise entsprechend der Entfernung zwischen Servern und der Wahrscheinlichkeit einer Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen den als Replikationspartner konfigurierten Servern festgelegt werden.
In diesem Beispiel befinden sich die beiden WINS-Server, BON-WINS und ATL-WINS, in Köln bzw. in Atlanta. Zwei weitere Server, MEX-WINS und SYD-WINS, befinden sich in Mexico City bzw. in Sydney. Da BON-WINS und ATL-WINS über eine schnelle WAN-Verbindung verbunden sind, wurde eine Replikation pro Stunde festgelegt. Für die Server außerhalb der USA können größere Replikationsintervalle, z. B. von 3 oder 12 Stunden, festgelegt werden, da es sich um langsamere Verbindungen handelt. Planen der Zusammenführungszeit Bei der Zusammenführungszeit handelt es sich um den für das Replizieren eines neuen Eintrags in einer WINS-Datenbank des WINS-Servers, dem dieser Eintrag angehört, auf alle anderen WINS-Server im Netzwerk benötigten Zeitraum. Bei der Planung in Bezug auf WINS-Server muss die für das jeweilige Netzwerk entsprechende Zusammenführungszeit festgelegt werden. Angenommen, in dem oben beschriebenen Beispiel registriert ein WINS-Client in Köln seinen Namen auf dem WINS-Server, der in der Abbildung mit BON-WINS bezeichnet ist. Andere WINS-Clients an einem Remotestandort, die eine Abfrage an diesen Clientnamen senden, können diesen in WINS-Server nicht auffinden. In einigen Fällen, wenn die IP-Adresse des Clients geändert wurde, verfügen die Remotestandorte in den lokalen Serverdatenbanken nur über die Zuordnung der früheren IP-Adresse des Clients. WINS-Clients, die eine Abfrage an andere WINS-Server in der Abbildung senden (ATL-WINS, MEX-WINS oder SYD-WINS) erhalten nur dann eine positive und einwandfrei richtige Antwort, wenn die neue oder aktualisierte Zuordnung für den Client des WINS-Servers BON-WINS, dem dieser angehört, auf alle anderen Server repliziert wurde. Die Replikationen von BON-WINS können auf zwei Arten ausgelöst werden:
Bei dieser Konfiguration wird ein neuer oder aktualisierter Eintrag auf BON-WINS nur dann repliziert, wenn das Pull-Replikationsintervall abgelaufen ist, wobei Abfragen an Remotestandorten für die neue Namenszuordnung ebenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgreich durchgeführt werden können. Der Grund dafür ist, dass das Zeitintervall für die Replikation auf ATL-WINS eine Stunde, auf MEX-WINS drei und auf SYD-WINS 12 Stunden beträgt. In diesem Fall wird die WINS-Zusammenführungszeit wie folgt berechnet:
Namensabfragen können jedoch auch vor Ablauf der Zusammenführungszeit erfolgreich durchgeführt werden. Dies ist der Fall, wenn die Einträge über einen kürzeren als den jeweils ungünstigsten Pfad repliziert werden. Dieser Fall kann auch dann eintreten, wenn der Schwellenwert Anzahl der Änderungen in der Versionskennung vor der Replikation in den Push-Replikationseinstellungen überschritten wird, bevor das entsprechende Replikationsintervall abgelaufen ist. Dies führt zu einer vorzeitigen Replikation des neuen Eintrags. Die Dauer der Zusammenführungszeit richtet sich nach der Länge des Replikationspfades.
Beim Konfigurieren der WINS-Replikation für LANs (Local Area Networks) gelten ähnliche Aspekte wie bei WAN-Umgebungen, auch wenn diese von weniger entscheidender Bedeutung sind. Da die Geschwindigkeit der Netzwerkverbindungen bei LANs höher als bei WANs ist, kann die Häufigkeit der WINS-Datenbankreplikation erhöht werden, indem die Push- und Pull-Parameter für LAN-basierte Replikationspartner optimal festgelegt werden. Bei Push-/Pull-Partnern können Sie hierzu die Einstellungen Anzahl der Änderungen in der Versionskennung vor der Replikation und Replikationsintervall gegenüber denen für über langsamere WAN-Leitungen verbundene Partner herabsetzen. Bei über ein LAN verbundenen Replikationspartnern gelingt es beispielsweise häufig, WINS über eine ständige Verbindung zwischen den Servern zu aktivieren. Wurde keine ständige Verbindung verwendet, wird der Standradschwellenwert des Aktualisierungszählers auf das Minimum von 20 zurückgesetzt. Für ständige Verbindungen kann ein niedrigerer Aktualisierungszählerwert festgelegt werden. Darüber hinaus können Sie einen weitaus niedrigeren Wert festlegen, beispielsweise einen Wert zwischen 1 und 3 unter Anzahl der Änderungen in der Versionskennung vor der Replikation, bevor WINS einen Push-Replikationstrigger an andere Partner sendet. Sie können den Wert für das Replikationsintervall für Pull-Partner auch in Minuten anstelle von Stunden festlegen. Genau wie bei der Planung der Replikation über ein WAN sollte die WINS-Serverdatenbank so häufig repliziert werden, dass der Ausfall eines WINS-Servers die Zuverlässigkeit der Zuordnungsinformationen auf anderen WINS-Servern nicht beeinflusst. Das Zeitintervall zwischen Replikationen sollte jedoch nicht so kurz bemessen sein, dass Interferenzen hinsichtlich des Netzwerkdurchsatzes auftreten. In Umgebungen, in denen das Netzwerk intensiv ausgelastet wird, sollten Sie mit einem Netzwerküberwachungsprogramm wie Netzwerkmonitor ermitteln, wie die WINS-Replikation optimal eingerichtet werden kann. Automatische Partnerkonfiguration Sie können einen WINS-Server so konfigurieren, dass dieser andere WINS-Servercomputer automatisch als Replikationspartner konfiguriert. Durch diese automatische Partnerkonfiguration werden neue WINS-Server im Netzwerk erkannt und als Replikationspartner hinzugefügt. Die automatische Konfiguration wird dadurch ermöglicht, dass alle WINS-Server ihre Präsenz im Netzwerk über regelmäßige Multicasts veröffentlichen. Diese Veröffentlichungen werden als IGMP-Nachrichten für die Multicastgruppenadresse 224.0.1.24 (die bekannte Multicast-IP-Adresse, die für die Verwendung durch WINS-Server reserviert ist) gesendet. Die automatische Replikationskonfiguration überwacht Multicastveröffentlichungen von WINS-Servern und führt automatisch die folgenden Konfigurationsschritte aus:
Wurde ein Remoteserver erkannt und über Multicast als Partner hinzugefügt, wird dieser beim ordnungsgemäßen Beenden von WINS als Replikationspartner entfernt. Damit die automatischen Partnerinformationen beim Neustart von WINS weiterhin angezeigt werden, müssen die Partner manuell konfiguriert werden. Zum manuellen Konfigurieren der Replikation mit anderen WINS-Servern verwenden Sie die WINS-Konsole, in der die Funktionen der Partner und alle entsprechenden Informationen festgelegt werden können. Replikation zwischen nicht vertrauenswürdigen Domänen Die WINS-Replikation kann zwischen einem oder mehreren WINS-Servern in Domänen ohne Vertrauensstellung eingerichtet werden. Sie benötigen dafür in der nicht vertrauenswürdigen Domäne kein gültiges Benutzerkonto. Zum Konfigurieren der Replikation müssen Administratoren die entsprechenden WINS-Server mithilfe der WINS-Konsole manuell einrichten. |