WINS-Server

WINS besteht aus zwei Hauptkomponenten, dem WINS-Server und WINS-Client.

Der WINS-Server bearbeitet Anforderungen zur Namensregistrierung von WINS-Client, registriert deren Namen und IP-Adressen, beantwortet die von den Clients gesendeten NetBIOS-Namensabfragen und gibt die IP-Adresse eines abgefragten Namens zurück, wenn diese in der Serverdatenbank aufgeführt ist.

Wie in der folgenden Abbildung dargestellt, können WINS-Server den Inhalt ihrer Datenbanken (die Zuordnungen von NetBIOS-Computernamen zu IP-Adressen enthalten) auch auf andere WINS-Server replizieren. Wenn ein WINS-Clientcomputer (beispielsweise ein Workstation-Computer in Subnetz 1 oder Subnetz 2) im Netzwerk gestartet wird, werden sein Computername und seine IP-Adresse in einer Registrierungsabfrage direkt an den für den Clientcomputer vorgesehenen und konfigurierten primären WINS-Server (WINS-A) gesendet. Da es sich bei WINS-A um den Server handelt, der diese Clients registriert, wird er in WINS als als Besitzer der Clienteinträge bezeichnet.

In diesem Beispiel registrieren sich beim Server WINS-A sowohl lokale Clients (Clients im Subnetz 2, in dem sich auch der Server befindet) als auch Remoteclients (Clients, die über einen Router an das Subnetz 1 angebunden sind). Im Subnetz 3 befindet sich ein weiterer WINS-Server, WINS-B. Dieser verfügt lediglich über Zuordnungen für lokale Clients, die sich aus seinem Subnetz registrieren. WINS-A und WINS-B können später die Replikation ihrer Datenbanken ausführen, so dass Einträge für Clients aller 3 Subnetze in den WINS-Datenbanken dieser beiden Server vorhanden sind. Weitere Informationen finden Sie unter WINS-Replikation.


Primäre/sekundäre WINS-Server

Clients verwenden WINS-Server auf zwei verschiedene Weisen, entweder als primäre oder als sekundäre WINS-Server.

Die Unterscheidung zwischen primären und sekundären WINS-Servern bezieht sich nicht auf die Server selbst (die sich für alle WINS-Funktionen gleich verhalten). Der Unterschied liegt beim Client vor, der Differenzierungen vornimmt und die Liste der WINS-Server sortiert, wenn mehrere WINS-Server zur Verfügung stehen.

In den meisten Fällen wendet sich der Client an den primären WINS-Server, um die NetBIOS-Namensdienste auszuführen (Namensregistrierung, Namenserneuerung, Namensfreigabe sowie Namensabfrage und -auflösung). Der sekundäre WINS-Server wird lediglich verwendet, wenn auf den primären WINS-Server eine der folgenden Aussagen zutrifft:

  • Der primäre WINS-Server ist beim Erstellen der Dienstanforderung im Netzwerk nicht verfügbar, oder

  • der Server ist nicht in der Lage, einen Namen für den Client aufzulösen (bei einer Namensabfrage).

Wenn ein Vorgang auf dem primären WINS-Server fehlschlägt, fordert der Client dieselbe Dienstfunktion von dem sekundären WINS-Server an. Wenn auf dem Client mehr als zwei WINS-Server konfiguriert sind, werden Versuche auf den zusätzlichen WINS-Servern unternommen, bis die Liste abgearbeitet ist oder einer der sekundären WINS-Server die Anfrage erfolgreich bearbeitet und beantwortet. Nach der Verwendung eines sekundären WINS-Servers versucht ein Client bei zukünftigen Dienstanforderungen regelmäßig wieder zum primären WINS-Server zu wechseln.

Für die neueren WINS-Clients (Windows XP und Windows 2000) kann eine Liste mit bis zu 12 sekundären WINS-Servern konfiguriert werden (entweder manuell über die TCP/IP-Eigenschaften oder dynamisch über einen DHCP-Server, der mithilfe des DHCP-Optionstyps 44 eine Liste bereitstellt). Diese Funktion ist hilfreich in Umgebungen, in denen eine große Anzahl mobiler Clients vorhanden sind und häufig NetBIOS-basierte Ressourcen und Dienste verwendet werden. Infolge von Zusammenführungsproblemen ist die WINS-Datenbank in diesen Umgebungen möglicherweise nicht im gesamten WINS-Servernetzwerk konsistent. Daher ist es empfehlenswert, dass die Clients so konfiguriert werden, dass sie Abfragen an mehr als zwei WINS-Server senden können.

Auf diese Option sollte allerdings nicht ohne zwingenden Grund zurückgegriffen werden, da sich neben den erzielten Vorteilen hinsichtlich der Fehlertoleranz auch das Datenaufkommen im Netzwerk bzw. der Verwaltungsaufwand erhöht, wenn in der Liste zusätzliche WINS-Server hinzugefügt werden. Die Vorzüge dieses Features müssen gegen die Tatsache abgewogen werden, dass sich in WINS die für die Verarbeitung einer Abfrageanforderung erforderliche Zeit durch jeden zusätzlichen WINS-Server in der Liste inkrementell erhöht. Die Bearbeitungszeit kann sich beispielsweise erheblich verlängern, wenn ein WINS-Client ohne Erfolg Versuche bei drei oder mehr WINS-Servern unternimmt, bevor alternative Methoden zur Auflösung verwendet werden, wie die Suche nach einer lokal gespeicherten Hosts-Datei oder die Abfrage eines DNS-Servers.