Namensauflösung
Als Namensauflösung bezeichnet man die Verfahren, die es ermöglichen Namen, Namen von Rechnern bzw. Diensten in eine vom Computer verarbeitbare Adresse aufzulösen.
Der Mensch merkt sich leichter sprechende Namen, die Computer müssen hingegen numerische Adressen verwenden. Z.B. werden im Internet Namen als Adresse verwendet (www.wikipedia.de). Der Namen muss in eine IP-Adresse aufgelöst werden, damit der Computer die Internetseite erreichen kann. Die Namensauflösung für www.wikipedia.de liefert die IP-Adresse 207.142.131.235 zurück.
Hostname und NetBIOS-Namen
In Netzen mit
TCP/IP werden zwei unterschiedliche Typen von
Namen unterschieden, der
Hostname und der
NetBIOS-Name.
Hostnamen
Die Hostnamen werden vorwiegend mit dem
Domain Name System (DNS) in eine
IP Adresse
umgesetzt. Man spricht daher bei der Auflösung des
Hostnamens in eine IP-Adresse von der
DNS-Namensauflösung.
NetBIOS-Namen
Um NetBIOS-Namen in
IP-Adressen aufzulösen, wird
eine
NetBIOS-Namensauflösung durchgeführt.
Verfahren zum Auflösen von Namen
Der Namensauflösungsprozess kann über mehrere Stufen erfolgen. Dabei kommen unterschiedliche Verfahren zum Zuge, bis ein Name in eine Adresse aufgelöst werden konnte.
Lokaler Cache:
Der Computer sieht in seinem lokalen
Cache nach, ob er diesen Namen schon einmal
aufgelöst hat. Wenn ja, befindet sich im Cache die
benötigte
IP-Adresse, über die er die Verbindung
aufbauen kann. Es gibt einen lokalen Cache für
NetBIOS-Name und für
Hostname.
Broadcast (Rundruf):
Über eine Broadcast im direkt angeschlossenen Netz wird
versucht, den Namen ausfindig zu machen. Kommt eine
Antwort mit der
IP-Adresse zurück, wird der Name in
den lokalen Cache eingetragen. Die Verbindung kann
über die
IP-Adresse aufgebaut werden. Nachteil
hierbei ist, dass ein
Broadcast nur im gleichen
Netzsegment bleibt und nicht über
Router
weitergeleitet wird. Es werden nur Namen aus dem
gleichen Netzsegment aufgelöst.
Namensauflösung über lokale Konfigurationsdateien:
In Textdateien wird - wie in einer Tabelle - einem Namen die IP-Adresse zugeordnet. Diese Dateien liegen lokal auf dem Rechner vor. Die bekanntesten, die zur Namensauflösung verwendet werden, sind die Dateien hosts und lmhosts.
Die hosts Datei wird für die DNS-Namensauflösung verwendet.
Die
lmhosts
Datei wird in Netzen, die auf dem LAN-Manager
basieren für die
NetBIOS-Namensauflösung verwendet.
Es können auch von Rechnern Namen aufgelöst
werden, die sich in einem anderen Netzsegment
befinden.
Namensauflösung durch spezielle Dienste
Auf einem Rechner im Netz wird ein Dienst eingerichtet. Diesem Dienst werden die im Netz verwendeten Namen und die dazugehörigen IP-Adressen mitgeteilt. Die Liste kann statisch durch manuelle Konfiguration erweitert werden, aber auch eine dynamische Aktualisierung ist möglich. So kann z. B. ein Rechner beim Systemstart sich automatisch beim Dienst melden und seinen Namen mit der IP-Adresse mitteilen. Der Rechner muss nur noch die IP-Adresse kennen über die der Dienst erreichbar ist. Möchte er nun zu einem Namen die IP-Adresse wissen fragt er direkt den Dienst.
Es können auch von Rechnern Namen aufgelöst werden, die sich in einem anderen Netzsegment befinden.
In TCP/IP-Netzen werden zwei Dienste zur Namensauflösung verwendet.
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WINS-Server Dienst (siehe Grafik)
Die Auflösung von NetBIOS-Name übernimmt der WINS-Server. Er aktualisiert seine Informationen dynamisch. Die Computer bekommen die Adresse des WINS-Server durch die WINS Client Konfiguration mitgeteilt. -
DNS-Server Dienst (siehe Grafik)
Die Auflösung von Hostnamen übernimmt der DNS-Server. Erst in der jüngeren Generation, (bei Microsoft seit Windows 2000) kann der DNS-Server dynamisch seine Informationen aktualisieren. Der Computer bekommt die IP-Adresse des DNS-Server durch die DNS-Client Konfiguration mitgeteilt.
Die Reihenfolge der Anwendung der Verfahren
Die Reihenfolge ist nicht standardisiert, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab.
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vom verwendeten Betriebssystem:
So priorisiert z.B. Windows XP die DNS-Namensauflösung und Windows 2000 die NetBIOS-Namensauflösung. -
von den verwendeten Protokollen TCP/IP oder NetBIOS over TCP/IP:
Wird rein das Protokoll TCP/IP verwendet, kann der Name nur mit der DNS-Namensauflösung in eine IP-Adresse aufgelöst werden. Wird NetBIOS over TCP/IP verwendet kann die NetBIOS- und die DNS-Namensauflösung zum Einsatz kommen werden.
In TCP-IP enthaltene Dienstprogramme zur Adressauflösung
Mit ARP überprüfen Sie die Umwandlung von IP-Adressen in MAC-Adressen
arp -a Cache auflisten
arp -d Cache löschen
arp -s fügt statischen Eintrag hinzu- Mit Nbtstat überprüfen Sie die Auflösung von NetBios-Namen in IP-Adressen
nbtstat -c NetBIOS Cache auflisten
nbtstat -R NetBIOS Cache leeren
nbtstat -RR fügt statischen Eintrag in WINS-Server hinzuMit Nslookup überprüfen Sie die Auflösung von DNS-Namen in IP-Adressen
ipconfig /displaydns DNS Cache auflisten
ipconfig /flushdns DNS Cache leeren
ipconfig /registerdns fügt statischen Eintrag in DNS-Server hinzu