IP-Routing 
					Das Internet Protocol (IP) ist das bedeutendste 
					routingfähige Protokoll und aus keinem Netzwerk mehr weg zu 
					denken. Es hat den Vorteil, die Daten über jede Art von 
					physikalischer Verbindung oder Übertragungssystem vermitteln 
					zu können. Der hohen Flexibilität steht ein hohes Maß an 
					Komplexität bei der Wegfindung vom Sender zum Empfänger 
					gegenüber. Dieser Vorgang wird 
					Routing genannt. 
					Was ist Routing? 
					Das 
					Routing ist ein Vorgang, der den Weg zur nächsten 
					Station eines Datenpaketes bestimmt. Im Vordergrund steht 
					die Wahl der Route aus den verfügbaren Routen, die in einer 
					Routingtabelle gespeichert sind. 
					Im folgenden die Parameter und Kriterien, die für die Wahl 
					einer Route von Bedeutung sein können:  
					
						- Verbindungskosten 
						
 
						- notwendige Bandbreite 
						
 
						- Ziel-Adresse 
						
 
						- Subnetz 
						
 
						- Verbindungsart 
						
 
						- Verbindungsinformationen 
						
 
						- bekannte Netzwerkadressen 
 
					 
					Warum ist Routing notwendig? 
					
						- 
						
Das grundlegende Verbindungselement in einem 
						Netzwerk ist der 
						Hub. An ihm sind alle Netzwerkstationen 
						angeschlossen. Wenn eine Station Daten verschickt, dann 
						werden die Daten an alle Stationen verschickt. Jedoch 
						nimmt nur die adressierte Station die Daten entgegen. 
						Das bedeutet, dass sich alle Stationen die 
						Gesamtbandbreite dieses 
						Hubs teilen (z. B. 10 MBit oder 
						100 MBit). Obwohl die physikalische Struktur und 
						Verkabelung des  
						Hubs ein Stern mit
						Punkt-zu-Punkt-Verbidnungen ist, entspricht die logische 
						Struktur einem Bus. Also einer einzigen Leitung an der 
						alle Stationen angeschlossen sind. Wollen nun zwei oder 
						mehrere Stationen gleichzeitig senden, kommt es zu einer 
						Kollision, die zu einer allgemeinen Sendepause auf dem 
						Bus führt. Danach versuchen die Stationen erneut zu 
						senden, bis die Übertragung erfolgreich war. Dieses 
						Verfahren nennt man CSMA/CD. Mit zunehmender Anzahl von 
						Stationen kommt es zu immer häufigeren Kollisionen, die 
						das Netz überlasten. 
						Die maximale Anzahl von Stationen an einem Ethernet-Bus 
						ist 1024. Um die Nachteile von Ethernet in Verbindung 
						mit CSMA/CD zu vermindern wählt man als Kopplungselement 
						eher einen 
						Switch. Der 
						Switch merkt sich die 
						Hardware-Adressen (MAC-Adresse) der Stationen und leitet die 
						Ethernet-Pakete nur an den Port, hinter dem sich die 
						Station befindet. Zwischen Stationen, die direkt an 
						einem 
						Switch angeschlossen sind, treten in der Regel 
						keine Kollisionen auf. Ist einem 
						Switch die 
						Hardware-Adresse nicht bekannt, leitet er das Datenpaket 
						an alle seine Ports weiter und funktioniert in diesem 
						Augenblick wie ein  
						Hub. Neben der begrenzten 
						Speichergröße des 
						Switches machen sich viele unbekannte 
						Hardware-Adressen negativ auf die Performance eines 
						Netzwerkes bemerkbar. 
						In der Regel arbeitet ein 
						Switch auf der Schicht 2 des
						
						OSI-Schichtenmodells. Ein 
						Router arbeitet auf der 
						Schicht 3 des 
						OSI-Schichtenmodells. Auf Basis des 
						Internet Protocols (IP), auf der Schicht 3, wird ein 
						Netzwerk in logische Segmente bzw.  
					Subnetze unterteilt. 
						Dazu dienen die 
						IP-Adressen und die
						Subnetzmaske. Sie 
						teilen der Station mit, in welchem logischen Netzwerk 
						sie sich befindet und welche Adresse sie hat. Die 
						Adressierung durch
						IP ist so konzipiert, dass Stationen 
						mit unterschiedlichen 
						Subnetzmasken nicht einfach so 
						kommunizieren können, obwohl es physikalisch durchaus 
						möglich wäre (gemeinsamer Hub/Switch). Stattdessen wird 
						die Verbindung über einen oder mehrere  
						Router 
						hergestellt, die dafür sorgen, dass der Netzwerkverkehr 
						innerhalb der   
					Subnetze bleibt. 
						  
						- 
						
Bei der Wegfindung von Sender- zu Empfänger-Station 
						werden häufig rundspruchbasierte Protokolle eingesetzt. 
						Zum einen 
						
						NetBIOS in Microsoft-basierten Netzwerken und 
						
						ARP des 
						TCP/IP-Stacks. Die Protokolle schicken immer 
						wieder 
			Broadcast raus, um den Weg zu einer unbekannten 
						Station zu finden. 
			Broadcast belasten ein Netzwerk. 
						Router 
						verhindern die Weiterleitung von 
			Broadcast, 
						sofern sie selber nicht auf deren Verwendung angewiesen 
						sind.   
						Router 
						vermindern die Belastung des Netzwerkes 
						durch 
			Broadcast.  
						- 
						
Netzwerkverkabelungen sind in der Regel strukturiert 
						angelegt. Man unterscheidet in der Primär-, Sekundär- 
						und Teritär-Verkabelung, die unterschiedliche 
						Architekturen und Übertragungstechniken verwenden 
						(Ethernet, 
						Token Ring, FDDI, 
						ATM, ISDN,
						WLAN, etc.). Ein 
						Router 
						kann in der Lage sein zwischen unterschiedlichen 
						Architekturen zu vermitteln. Dazu gehört auch die 
						Fragmentierung der Datenpakete. 
						  
						- 
						
Durch den Einsatz von   
						Routern 
						entsteht häufig ein 
						engmaschiges Netz, dass dem Datenpaket zum Ziel mehrere 
						Wege zum Ziel bietet. Fällt ein    
						Router aus, verständigen 
						sich die   
						Router untereinander und die Datenpakete nehmen 
						einfach einen anderen Weg zu ihrem Ziel. Fällt eine 
						Leitung zwischen zwei   
						Routern 
						aus, können diese z. B. 
						eine Backup-Verbindung herstellen. Zum Beispiel eine 
						Wählverbindung über das Telefonnetz.fonnetz.fonnetz. 
						In großen und modernen Netzwerken spielt die 
						Fehlererkennung und -behandlung eine große Rolle. Router 
						können den Netzwerkverkehr protokollieren und über SNMP 
						Meldungen an eine Netzwerk-Management-Station senden 
						oder Befehle des Netzwerk-Administrators ausführen. 
						  
						- 
						
Sicherheitsaspekte gehen auch an    
						Routern nicht 
						vorbei. Ungewünschter oder unsicherer Datenverkehr kann 
						anhand von  
						IP-Adressen oder
						TCP- und 
						UDP-Ports gefiltert 
						und unterbunden werden. Häufig kommen spezielle 
						Firewall-Router oder Router mit Firewall-Funktionen zum 
						Einsatz.   
					 
					IP-Routing-Algorithmus 
					Der IP-Routing-Algorithmus gilt nicht nur für IP-Router, 
					sondern für alle Netzwerkstationen, die IP-Datenpakete 
					empfangen können. Die empfangenen Datenpakete durchlaufen 
					diesen Algorithmus bis das Datenpaket zugeordnet oder 
					weitergeleitet werden kann. 
					
						
							| Datenpaket | 
							  | 
							  | 
						 
						
							
							  | 
							  | 
							  | 
						 
						
							| Frage: Ist das Datenpaket für mich? | 
							Ja 
							  | 
							Verarbeitung. | 
						 
						
							
							 Nein | 
							  | 
							  | 
						 
						
							| Frage: Ist das Datenpaket für mein Subnetz? | 
							Ja 
							  | 
							Weiterleitung ins Subnetz oder Verwerfung des 
							Datenpaketes. | 
						 
						
							
							 Nein | 
							  | 
							  | 
						 
						
							| Frage: Ist mir die Route zum Empfänger des 
							Datenpaketes bekannt? | 
							Ja 
							  | 
							Weiterleitung über die bekannte Route. | 
						 
						
							
							 Nein | 
							  | 
							  | 
						 
						
							| Frage: Ist mir ein Standard-Gateway bekannt, 
							wohin ich das Datenpaket weiterleiten kann? | 
							Ja 
							  | 
							Weiterleitung über das Standard-Gateway. | 
						 
						
							
							 Nein | 
							  | 
							  | 
						 
						
							| Fehlermeldung! | 
							  | 
							  | 
						 
					 
					 
					An erster Stelle des Routing-Algorithmus steht die Frage 
					"Ist das Datenpaket für mich?". Wenn die Ziel-Adresse des 
					Datenpaketes mit der eigenen  
						IP-Adresse
					übereinstimmt, dann 
					hat das Datenpaket sein Ziel erreicht und kann verarbeitet 
					werden. 
					Wenn die Adresse nicht übereinstimmt, dann wird die zweite 
					Frage gestellt: "Ist das Datenpaket für mein Subnetz?". 
					Dabei wird die Zieladresse mit der
					Subnet-Mask maskiert. 
					Anhand des verbleibenden Adressanteils wird festgestellt, ob 
					das Datenpaket in den eigenen Netzabschnitt (Subnetz oder 
					Subnet) gehört. Ist das Subnetz korrekt wird je nach 
					Netzwerktopologie das Datenpaket verworfen oder ins Subnetz 
					weitergeleitet. 
					Stimmt auch das Subnetz nicht, wird die dritte Frage 
					gestellt: "Ist mir die Route zum Empfänger des Datenpaketes 
					bekannt?". Manchmal wissen die Stationen die Route für 
					bestimmte  
					IP-Adressen. Wenn die Route bekannt ist, wird das 
					Datenpaket über diese Route weitergeleitet. 
					Ist die Route nicht bekannt wird die vierte Frage gestellt: 
					"Ist mir ein Standard-Gateway bekannt, wohin ich das 
					Datenpaket weiterleiten kann?". Das Standard-Gateway ist in 
					der Regel ein    
						Router, der eingehende Datenpakete anhand der 
					Zieladresse und einigen Regeln an seine 
					Routing-Ausgänge 
					verteilt. Ist kein Standard-Gateway vorhanden führt das zu 
					einer Fehlermeldung. Das Datenpaket wird verworfen. 
					 
			  |